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Antrag: Miyawaki Mini-Wäldchen zur Verbesserung des Mikroklimas

Montag, 5.6.2023

  1. Der Magistrat wird gebeten zu prüfen und berichten, welche Flächen sich zeitnah in Frankfurt für Miyawaki Mini-Wäldchen anbieten. Es ist zu prüfen, ob Flächen, die zukünftig im Rahmen der Umsetzung des "Entsiegelungskonzeptes" (§ 1837 vom 09.06.2022) für die Entsiegelung und Begrünung als geeignet identifiziert werden, auch für die Anlage von Mini-Wäldchen genutzt werden können.
  2. Die Ortsbeiräte sollen bei der Auswahl der Flächen miteinbezogen werden.
  3. Es sollen insbesondere auch Schulgelände berücksichtigt werden. Die Schulgemeinden sind in den Prozess der Auswahl und der Gestaltung einzubeziehen. Bei der Vorbereitung und Durchführung soll auf Expertenwissen zu Schulen und Begrünung zurückgegriffen werden.
  4. Bis 2025 sollen mindestens 3 Mini-Wäldchen angelegt werden - prioritär in Gebieten, die im "Klimaplanatlas" der Stadt Frankfurt als Gebiete mit "starker Überwärmung" (rot) oder "moderater Überwärmung" (gelb) gekennzeichnet sind und in welchen die Kühlung des Mikroklimas daher besonders wichtig ist.
  5. Für die Anlage der Mini-Wäldchen sollen vorrangig Bäume und andere Pflanzen verwendet werden, die auf der "Frankfurter Baumliste" stehen bzw. die im Zusammenhang mit der neuen Fassung der "Gestaltungssatzung Freiraum und Klima" als "standortgerecht" eingestuft werden.

Begründung:

Mini-Wäldchen können einen sehr wichtigen Beitrag zur Beschattung und Abkühlung des Stadtklimas leisten. Dies wird angesichts des prognostizierten Anstiegs an Hitzetagen und Tropennächten im Zuge des fortschreitenden Klimawandels immer wichtiger.

Die Miyawaki Methode eignet sich bereits bei Flächen ab 60 m² und ist somit besonders für dicht bebaute Städte eine geeignete Methode, das Mikroklima zu verbessern und Kohlendioxid zu binden. Im Gegensatz zu Monokulturplantagen hat diese Methode eine bis zu 30-fach bessere Kohlendioxidabsorption. Durch die spezielle Bodenvorbereitung erreicht man ein sehr schnelles Wachstum von mindestens einem Meter pro Jahr und bereits nach drei Jahren eine autarke, natürliche und vielseitige Waldlebensgemeinschaft. Einheimische Pflanzen können ebenfalls kombiniert werden und bieten so einen artgerechten Lebensraum für Insekten und Vögel. Die Umsetzung in den einzelnen Stadtteilen könnte dort von Schulen begleitet werden; die Schüler*innen lernen den Umgang mit Gartengeräten und erfahren Wissenswertes über Pflanzen. Schulgelände bieten sich für die Anlage solcher Wäldchen auch deshalb besonders an,  weil dieseie sich zu natürlichen Schattenspendern mit mikroklimatischer Verbesserungfür die größtenteils nach wie vor vollflächig versiegelten Schulhöfe entwickeln können.

Die Anlage von Mini-Wäldchen trägt zur Umsetzung der "Frankfurter Anpassungsstrategie an den Klimawandel 2.0“ und zur Umsetzung des "Entsiegelungskonzepts" der Stadt Frankfurt bei.

Der Antrag und dazugehörige Dokumente können im Parlamentarischen Informationssystem (Parlis) eingesehen werden.