Frankfurter GRÜNE trauern um Stadtrat Claus Möbius
Wir GRÜNE Frankfurt nehmen mit großer Trauer Abschied von unserem langjährigen Parteifreund und Weggefährten Claus Möbius. Die Nachricht von seinem plötzlichen und unerwarteten Tod hat uns schockiert. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau und seiner Familie, deren Verlust wir zutiefst mitfühlen.
Für viele von uns war er ein persönlicher Freund, zugewandt und immer unterstützend tätig - mit Klugheit und Augenmaß. Diese Qualitäten hat er auch stets in seiner Arbeit für die Stadt Frankfurt und für die Stadtgesellschaft eingebracht. Er hat viele der Bewegungen, Initiativen und Entscheidungen, die Frankfurt zu einer lebendigen und lebenswerten Metropole machen, seit Jahrzehnten mitgeprägt.
1947 in der Nachbarstadt Offenbach geboren, war er Zeit seines Erwachsenenlebens leidenschaftlicher Frankfurter – tief verwurzelt in der Geschichte dieser Stadt und ihrer vielfältigen Bewegungen. Bereits in den siebziger Jahren war er Teil der Sponti-Bewegung und engagierte sich mit großer Überzeugung für mehr soziale Gerechtigkeit und konkrete Verbesserungen im Alltag der Menschen. In der Lehrlingsbewegung setzte er sich früh für faire Ausbildungsbedingungen ein und wirkte aktiv an der städtischen Lehrlingsausbildungswerkstatt mit. Sein Engagement verband immer politische Haltung mit praktischer Tatkraft.
Er war Mitbegründer des Stadtmagazins Pflasterstrand, das über Jahre die kritische, kreative und politische Öffentlichkeit Frankfurts prägte. Ebenso gehörte er zu den Mitgründern der Batschkapp, die sich zu einem zentralen Kulturort und dem Frankfurter Treffpunkt für Musikkultur entwickelte. Er unterstützte darüber hinaus zahlreiche kreative, soziale und oft gemeinnützige Initiativen sowie junge Existenzgründer*innen und verband wirtschaftliches Know-how mit gesellschaftlicher Verantwortung. Seine Arbeit war dabei immer durch Zuhören, kluge Analyse und Suche nach der richtigen pragmatischen Lösung geprägt.
Beruflich baute Claus Möbius eine Steuerberaterkanzlei auf, die in Frankfurt und darüber hinaus erfolgreich und anerkannt war. Seine dort erworbenen Erfahrungen und Kompetenzen brachte er auch in seiner Arbeit für die Stadt ein.
Seit 2011 war er ehrenamtliches Mitglied des Magistrats der Stadt Frankfurt und übernahm hier auch ganz konkret Verantwortung für die Entwicklung der Stadt, insbesondere in Bezug auf die städtischen Gesellschaften und Betriebe. In zahlreichen Aufsichtsräten städtischer Gesellschaften war er nicht nur ein reflektierter und sachkundiger Beobachter, sondern ein konstruktiver Gestalter. Er arbeitete immer im Interesse der Stadt und mit Blick auf eine nachhaltige und langfristig tragfähige Entwicklung der städtischen Gesellschaften. Wo es erforderlich war, scheute er auch klare Interventionen nicht – stets sachlich, verbindend und ohne persönliche Eitelkeit.
Claus Möbius war auch ein leidenschaftlicher Demokrat, der nicht müde wurde zu betonen, wie wichtig das demokratische Leben und Agieren auf der kommunalen Ebene ist. Auf der lokalen Ebene wollte er Demokratie verständlich und lebendig machen und engagierte sich deshalb in Bildungsprojekten zur Kommunalpolitik in den Frankfurter Schulen.
Was Claus Möbius bis zu seinem Tod ausgezeichnet hat, war sein unerschütterlicher Blick nach vorn. Er verharrte nicht im Blick zurück auf die zahlreichen Dinge, an denen er mitgewirkt hatte, sondern wollte bis zuletzt die Zukunft Frankfurts mitgestalten – konstruktiv, offen, menschlich und mit großer Leidenschaft. Wir hätten ihn auch für die kommenden Jahre dringend gebraucht.
„Mit Claus Möbius verliert Frankfurt einen großartigen Bürger und wir als Partei einen Weggefährten und Ratgeber, der mit seiner menschlichen Wärme, seiner analytischen Klugheit und seinem Willen, Zukunft konstruktiv und kreativ zu gestalten, einen unschätzbaren Beitrag zur Entwicklung Frankfurts und zur Ausformulierung grüner Politik geleistet hat. Er wird uns fehlen“, erklären Tara Moradi und Burkhard Schwetje, Sprecher*innen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Frankfurt. „Wir verlieren mit Claus nicht nur jemanden, der der Fraktion – insbesondere als Kenner der Arbeit in Aufsichtsräten – mit Rat und Tat zur Seite stand. Er war auch ein Begleiter und Ermunterer vor allem für junge und neue Stadtverordnete. Claus war ein von Grund auf feiner Mensch. Er war immer für alle da, wir werden seine Präsenz sehr vermissen“, ergänzen Dr. Katharina Knacker und Dimitrios Bakakis, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Römer. „Sein Wirken und sein Engagement wollen wir nicht nur im Andenken behalten, sondern es soll uns Ansporn sein, da weiterzuarbeiten, wo er aufhören musste“, so die GRÜNEN Frankfurt abschließend.