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Nachbesserungen zur auskömmlichen Finanzierung der Hochschulen unverzichtbar

Mittwoch, 16.7.2025

Zu den von der Hessischen Landesregierung geplanten Finanzmitteln für den neuen
Hochschulpakt 2026 – 2031 erklärt Uwe Paulsen, wissenschaftspolitischer Sprecher
der GRÜNEN im Römer:

„Die Stellungnahmen der Hochschulvertreter zu den von der Landesregierung
geplanten Kürzungen im Hochschulpakt für die Jahre 2026 bis 2031 zeigen, dass
Forschung und Lehre bedroht sind. Sollte die Landesregierung die Summen nicht
erhöhen, drohen Stellenstreichungen, Wiederbesetzungssperren und möglicherweise
auch die Schließung von Instituten. Ein akutes Problem dabei sind auch die
anstehenden Tarif- und Besoldungserhöhungen. Hier unterstützen wir die Forderung
der Landtagsfraktion der GRÜNEN, die Mittel in einem ersten Schritt um 100 Millionen
Euro zu erhöhen. Wir teilen auch die Kritik der Senate in ihrer Erklärung nach dem
ergebnislosen Gespräch mit Vertretern der Landesregierung. Hessen wird mit diesem
Hochschulpakt national und international zurückfallen. Wir unterstreichen deren
Forderung, dass der Dialog fortgeführt und Nachbesserungen getätigt werden.“

„Auch für den Wirtschaftsstandort Frankfurt ist es ein schlechtes Signal, werden die
Mittel für den Hochschulpakt nicht erhöht. Die Frankfurter Hochschulen spielen eine
große Rolle in der Verbindung zwischen Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und
Wissenschaft als Grundlage für die Weiterentwicklung der Region Frankfurt-Rhein-
Main, die als Wissenschaftsstandort und Innovationsraum von internationaler
Bedeutung ist“, so Paulsen weiter.

Auf die Bedeutung der Rhein-Main-Universitäten (Goethe-Universität Frankfurt,
Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Technische Universität Darmstadt) ist
zuletzt auf dem Wissenschaftsfrühstück am 11.07.2025 hingewiesen worden, auch
von Christoph Degen, hessischer Staatssekretär für Wissenschaft, Forschung, Kunst
und Kultur: „Frankfurt-Rhein-Main ist eine Wissenschaftsregion über Ländergrenzen
hinweg – ein besonderes Merkmal, das uns auszeichnet, auf das wir stolz sind, und
das wir gerne weiter tatkräftig unterstützen. Beide Bundesländer profitieren durch die
intensive Kooperation ihrer starken Universitäten in Forschung, Lehre, Transfer und
Administration.“

Soll diese Aussage nicht nur ein Lippenbekenntnis bleiben, muss die Landesregierung
die Mittel für den Hochschulpakt erhöhen. Der Senat der Goethe-Universität hat zu
den Plänen der Landesregierung deutliche Worte gefunden: „Was hier als
Haushaltskonsolidierung beschrieben wird, ist tatsächlich ein schleichender Raubbau
an Zukunft und Gegenwart: ein Abbau der demokratischen Grundlagen, ein Angriff auf
die Innovationskraft, ein Rückzug aus der Zukunftsfähigkeit unseres Landes.“

Auch der Senat der Frankfurt University of Applied Sciences (FUAS) hat in einer
Stellungnahme auf einen drohenden Stellenabbau bei den Lehrenden und den
Mitarbeitenden verwiesen, was letztlich auch bedeutet, dass die Zahl der Studierenden
in einzelnen Fächern schrumpfen würde: „Für die dringende Nachfrage nach Fach- und
Führungskräften in diesen Bereichen wird die FUAS schon ab dem nächsten Jahr
weniger junge Menschen ausbilden können. Beispielsweise droht im Bereich der
Informatik die Kürzung auf nur noch ein Drittel der Studienanfänger*innen.“

Auch der Präsident der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst hat in seiner
Funktion als Sprecher der Hessischen Kunsthochschulen auf die negativen Folgen
verwiesen: „Der angekündigte Schrumpfungsprozess wird direkte Konsequenzen für
Wissenschaft und Kunst haben, für die Lehrkräftebildung ebenso wie für die gesamte
Spanne der Fachdisziplinen von Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften über die
Natur- und Ingenieurswissenschaften bis zu Lebenswissenschaften und Medizin.
Fachkräftesicherung sieht anders aus.“

„Für die Zukunft von Frankfurt und der Region als Standort für Wissenschaft und
Innovation halten wir daher eine auskömmliche Finanzierung im Hochschulpakt 2026
– 2031 für unverzichtbar“, so Paulsen abschießend.