Budapest Pride
Unser Fraktionsvorsitzender und queerpolitischer Sprecher Dimi hat für uns an der Pride in unserer Partnerstadt Budapest teilgenommen. Seine Eindrücke:
Das ging für Orbán nach hinten los! Seine rechtsnationale Regierung ließ eigens die Verfassung ändern, um das Versammlungsrecht einschränken und die Budapest Pride verbieten zu können. Gleichzeitig wurde die Polizei befugt, KI-gesteuerte Gesichtserkennung zu nutzen, um die Teilnehmer*innen zu identifizieren und mit Bußgeldern zu belegen. Doch unsere Partnerstadt Budapest mit ihrem grünen Oberbürgermeister Gergely Karácsony ließ sich davon nicht einschüchtern. Er werde sicherstellen, dass die Pride stattfinden kann, erklärte er. Zugleich war der Aufschrei wegen des Verbots international groß und kündigten zahlreiche Politiker*innen aller EU-Länder an, an der Pride teilzunehmen.
Dennoch waren im Vorfeld Anspannung und Sorgen bei vielen groß, denn es war nicht klar, wie die Polizei reagieren würde. Würde sie die Demonstration gewaltsam auflösen? Würde sie die Teilnehmenden vor den rechtsextremistischen Gegendemonstrant*innen schützen?
Doch spätestens als wir am Startpunkt der Demonstration, dem Ferenc-Deák-Platz, ankamen, war klar: Wir sind sicher! Niemals würde sich Orbán trauen, gegen so viele Menschen vorzugehen.
Es war überwältigend! Gut 200.000 Menschen waren trotz massiver Einschüchterung und Hitze zusammengekommen. Die ersten hatten bereits die Donau anderthalb Kilometer weiter überquert, da waren andere noch gar nicht gestartet.
Es war deutlich zu spüren, dass es sehr viel mehr war als eine Pride, dass es um sehr viel mehr als um die Rechte queerer Menschen geht. Budapest, Ungarn, Europa sind an diesem Tag aufgestanden, um ein starkes Zeichen für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Bürger*innenrechte zu setzen. Das ist auf zutiefst beeindruckende Weise gelungen. Die Bilder gingen um die Welt. Sie machen Mut und geben Hoffnung!
Wir Frankfurter*innen können uns sehr glücklich schätzen, eine Stadt mit so vielen mutigen Menschen unsere Partnerin nennen zu dürfen.
Happy Pride!