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Umgang mit kolonialen Raubgütern in Frankfurter Museen

Umgang mit kolonialen Raubgütern in Frankfurter Museen

Freitag, 8.3.2024

Der deutsche Kolonialismus und die europäische Gewaltherrschaft über weite Teile der Welt sind ein dunkles Kapitel unserer Geschichte. Auch Frankfurt hat eine koloniale Vergangenheit. Bis heute liegen zahlreiche Kunstobjekte und Exponate in den Frankfurter Museen, die unrechtmäßig aus Afrika, Asien und Südamerika zu uns gebracht wurden. Die Römerkoalition setzt sich für eine proaktive Aufarbeitung unserer kolonialen Vergangenheit ein. So hatten wir im Haushalt 2022 über einen Etatantrag rund 280.000 Euro für befristete Projektstellen zur Verfügung gestellt, die es Frankfurter Museen, insbesondere dem Weltkulturen Museum und dem Historischen Museum, ermöglichen sollen, ihre Bestände in kolonialen Kontexten aufzuarbeiten und transparent zu machen. Nun haben wir einen weiteren Antrag zum Themenkomplex Provenienzforschung eingereicht und in der Plenarsitzung letzte Woche beschlossen. In diesem Antrag fordern wir den Magistrat auf, auf die Museen in kommunaler Trägerschaft zuzugehen und sie bei ihrer Provenienzforschung weiter zu unterstützen. Dabei soll der Magistrat prüfen, welche zusätzlichen Forschungs- und Fördergelder, auch aus Töpfen des Landes, des Bundes und der EU, zur Verfügung gestellt werden können. Daneben bitten wir den Magistrat, die städtischen Museen verstärkt dabei zu unterstützen, nach abgeschlossener Provenienzforschung gegebenenfalls gemeinsam mit den Anspruchsberechtigten Lösungen analog zur Washingtoner Erklärung zu finden. Möglichen Anspruchsberechtigten soll somit ermöglicht werden, die ihren Vorfahren unrechtmäßig entzogenen Objekte und Gegenstände wiederzuerlangen. Außerdem sollen Kooperationen zwischen den Frankfurter Museen und den Herkunftsländern gefördert werden, um neue Wege in der Erforschung von Kulturgütern zu finden. So kommen wir unserer moralischen Verantwortung nach, das Unrecht der kolonialen Vergangenheit aufzuarbeiten. Dies ist eine sehr langfristige und große kulturpolitische Aufgabe, der wir uns stellen müssen.

Unseren Antrag findet Ihr hier.