Podiumdiskussion mit Initiative 19. Februar Hanau, Kiril Denisov und Elisabeth Abendroth
Podiumdiskussion mit Initiative 19. Februar Hanau, Kiril Denisov (Jüdische Studierendenunion Deutschland) und Elisabeth Abendroth (Sozialwissenschaftlerin und Autorin)
Mit der Kapitulation der Wehrmacht vor den Alliierten endete am 8. Mai 1945 der 2. Weltkrieg in Europa. Seitdem blickt der Tag in Deutschland auf eine wechselhafte Geschichte zurück. Dass er als “Tag der Befreiung vom Faschismus” gefeiert wird, ist keine Selbstverständlichkeit, sondern selbst schon das Ergebnis jahrzehntelanger antifaschistischer Kämpfe. Überlebende und ihre Angehörigen, antifaschistische Zusammenschlüsse und eine kritische Wissenschaft kämpften gegen das lange und zähe Fortleben des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik. Sie taten dies gegen den Widerstand der Mehrheitsgesellschaft, die den 8. Mai lange als Tag der Niederlage wahrnahm.
Heute wirkt die Erinnerung an den Nationalsozialismus oft ritualisiert. Daher möchten wir mit euch über Inhalte und Formen des Erinnerns diskutieren und fragen, ob nicht der eigentliche Zweck des Erinnerns in den Hintergrund getreten ist: das Verändern!
Dieser Tage erscheint uns die Erinnerung an den Nationalsozialismus so aktuell wie nie. Wir beobachten seit Jahren die Rückkehr autoritärer Ideen und Politiken in allen Bereichen der Gesellschaft: Sie zeigt sich in den Wahlerfolgen der faschistischen AfD, die vor allem mit ihrer rassistischen Politik gegen Geflüchtete die Parteien der “bürgerlichen Mitte” vor sich hertreibt. Wir beobachten eine massive Zunahme des Antisemitismus nicht erst seit dem 7. Oktober 2023, der alle Bereiche der Gesellschaft – einschließlich Teile der Linken – ergreift. Antifeministische und queerfeindliche Propaganda und Politik führen zur Rücknahme zahlreicher Errungenschaften und Schutzmöglichkeiten. Parallel dazu steigt vor allem rechte Gewalt sprunghaft an. Weitere Infos zu dieser Versanstaltung findet ihr hier.
Café KoZ • Mertonstraße 26-28 • 60325 Frankfurt am Main