Ein Jahr Hessengeld
Vor einem Jahr hat Ministerpräsident Boris Rhein das Hessengeld groß angekündigt. Heute zeigt sich: Anspruch und Wirklichkeit liegen meilenweit auseinander. Statt der versprochenen 24.000 geförderten Fälle im Jahr 2025 wurden seit dem Start im September 2024 nur rund 10.500 Anträge bewilligt. Ausgezahlt wurde das Geld bislang an gerade einmal 7.000 Haushalte.
Besonders deutlich wird das Missverhältnis bei den Familien: Statt der von CDU und SPD angekündigten 80 Prozent sind weniger als die Hälfte der geförderten Haushalte Familien mit Kindern. Das Hessengeld bildet also schlicht die normale Haushaltsstruktur ab, komplett ohne den beabsichtigten Schwerpunkt auf junge Familien.
Auch die Idee, mit dem Hessengeld den ländlichen Raum zu stärken, geht ins Leere. Die meisten geförderten Immobilien befinden sich in Frankfurt, Kassel oder dem Main-Kinzig-Kreis. Wer im ländlichen Raum kaufen möchte, profitiert kaum. Damit wird deutlich: Das Programm schafft keine neuen Anreize, sondern fördert vor allem Mitnahmeeffekte bei ohnehin geplanten Käufen in den Ballungszentren.
Wir GRÜNEN haben diese Schwächen von Anfang an kritisiert. Statt eines echten Förderinstruments ist das Hessengeld nichts weiter als ein fauler Kredit. Es bleibt ein gescheitertes und teures Prestigeprojekt der Union.