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Städtische Bühnen: Kulturmeile kann eine gute Lösung für Frankfurt sein

Freitag, 6.10.2023

Die Koalition im Römer treibt den Neubau von Oper und Schauspiel weiter voran und
wird den Magistrat bitten, basierend auf den Eckpunkten des Memorandums of
Understanding zwischen der Stadt, der Helaba und der Frankfurter Sparkasse einen
Erbbauvertrag für das Grundstück an der Neuen Mainzer Straße zu verhandeln. Das
wäre die Voraussetzung für die Realisierung der sogenannten Kulturmeile, bei der –
sofern der Erbbauvertrag die Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung findet –
das neue Frankfurter Schauspielhaus am Rande der Wallanlagen gebaut würde.
Falls mit der Helaba keine Einigung erzielt werden kann, stehen der Neubau einer
Doppelanlage auf dem Willy-Brandt-Platz oder die sogenannte Spiegellösung, bei
dem das Schauspiel gegenüber der Oper errichtet würde, als Alternativen zur
Verfügung. Sicher ist, dass der Neubau der Oper in jedem Fall auf dem Willy-Brandt-
Platz entstehen wird, auf dem sich bisher die marode Doppelanlage befindet.

Die Fraktionsvorsitzenden der GRÜNEN im Römer, Tina Zapf-Rodríguez und
Dimitrios Bakakis, erklären diesbezüglich: „Neben kulturpolitischen Aspekten spricht
auch aus klima- und umweltpolitischer Sicht für die Kulturmeile die Chance einer
Entsiegelung am Willy-Brandt-Platz, wodurch die dortige Luftzufuhr vom Main her
verbessert und der Heat-Island-Effekt verringert werden kann. Es würde durch das
Bauwerk keinen Eingriff in die Wallanlagen geben. Städtebaulich gesehen entstünde
ein impulsgebendes Ensemble mit den Standorten Neue Oper im Süden, Schauspiel
an der Neuen Mainzer Straße und Alte Oper im Norden. Nichtsdestotrotz muss der
Stadtverordnetenversammlung ein zustimmungsfähiger Erbpachtvertrag zur
Beschlussfassung vorgelegt werden, der die finanziellen Konditionen der
Vorverhandlungen bestätigt, Verkaufsmöglichkeiten regelt und eine unabhängige
bauliche Entwicklung ermöglicht. Neben der großen Bedeutung der Städtischen
Bühnen Frankfurt muss natürlich klar sein, dass durch die Finanzierung der
Neubauten unsere weiteren Ziele und Projekte als Koalition nicht ins Hintertreffen
geraten – von der Klimaneutralität 2035 bis hin zu dringend notwendigen
Schulsanierungen.“

Auch Ursula Busch, Fraktionsvorsitzende der SPD im Römer, hofft, dass die Helaba
keine überzogenen Forderungen an die Stadt stellt: „Es ist ja kein Geheimnis, dass
wir bislang die Spiegellösung favorisiert haben, aber wenn die Konditionen stimmen,
ist die Kulturmeile sicher eine gute Lösung für Frankfurt. Wichtig ist uns aber, dass
der Standort der neuen Oper in jedem Fall am Willy-Brandt-Platz sein wird. Die
Frankfurter:innen hatten den berechtigten Anspruch, dass wir diesen zentralen Platz
nicht für Immobilienspekulation opfern, sondern als öffentlichen Ort sichern.“

Für die Freien Demokraten argumentiert der Fraktionsvorsitzende Yanki Pürsün: „Für
uns ist wichtig, dass wir den Neubau jetzt vorantreiben. Die verbleibenden Varianten
bieten große Chancen für Frankfurt. Wir werden das Verhandlungsergebnis des
Magistrats genau prüfen und uns dann für die bessere Variante entscheiden.“

“Wir halten finale Verhandlungen für einen Erbbauvertrag für einen wichtigen Schritt,
um endlich der besten Lösung für die Städtischen Bühnen näherzukommen. Die
Ergebnisse dieser abschließenden Verhandlungen werden wir uns ganz genau
anschauen, denn der Neubau Städtischen Bühnen muss für die Stadt auch langfristig
bezahlbar sein. Zentrale Bedingung für Volt ist außerdem, dass die Städtischen
Bühnen möglichst vielseitig nutzbar und für alle Frankfurter*innen zugänglich sind.
Es ist daher wichtig, dass im Rahmen der Verhandlungen auch ein Raumkonzept
erörtert wird, welches die Bühnen der Zukunft abbilden kann und eine gute
Grundlage für einen sich anschließenden Architektenwettbewerb darstellt“, so Martin
Huber, Fraktionsvorsitzender von Volt im Römer.

Es ist geplant, dass der Magistrat nun zügig eine M-Vorlage einbringt, mit der er
durch die Stadtverordnetenversammlung beauftragt wird, die Verhandlungen mit der
Helaba auf der Basis der Vorverhandlungen weiterzuführen und der
Stadtverordnetenversammlung einen Erbbauvertrag zur Entscheidung vorzulegen.