Logo Sonnenblume

„Bahnhofsviertel voller Leben“ – Entdecke das Bahnhofsviertel neu

„Bahnhofsviertel voller Leben“ – Entdecke das Bahnhofsviertel neu

Donnerstag, 11.9.2025

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir freuen uns, wenn Sie unsere Veranstaltung „Bahnhofsviertel voller Leben“ am 20. September ab 12:30 Uhr im Orange Peel und im ganzen Viertel ankündigen und begleiten.

Das Bahnhofsviertel ist in aller Munde. Das urbanste, vielfältigste, lebendigste und zugleich kleinste Viertel Frankfurts, wird von manchen Frankfurter*innen als Problemviertel wahrgenommen, von vielen anderen geliebt und geschätzt.

Am 20. September wollen wir den Bürger*innen einen Blick hinter die Kulissen des Bahnhofsviertels ermöglichen. Sie können das Viertel neu entdecken. Und wir wollen unsere Vision eines Bahnhofsviertels, das die Menschen in ihrer Diversität und mit ihren unterschiedlichen Ansprüchen in den Mittelpunkt stellt, verdeutlichen und kommunizieren.

„Wir werden suchtkranke Menschen nicht entmenschlichen und nicht ausschließen. Die Hilfe für die Schwächsten im Viertel beruht auf einem positiven Menschenbild, aber auch auf der Erfahrung, dass der Frankfurter Weg die Situation für alle Menschen im Viertel deutlich verbessert hat. Wir haben die Rechte und Bedürfnisse der Drogenabhängigen genauso im Blick wie die Ansprüche der Menschen, die im Viertel arbeiten, wohnen und ihre Freizeit verbringen. Nur ein Zusammenführen der unterschiedlichen Sichtweisen und Ansprüche kann zu einer positiven inklusiven Entwicklung des Viertels führen“, unterstreichen Tara Moradi und Burkhard Schwetje, Sprecher*innen des Kreisverbands BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Dies erklären und diskutieren wir am 20. September in unterschiedlichsten Formaten im Bahnhofsviertel.“

Die Veranstaltung wird gemeinsam vom Kreisverband und der Fraktion ausgerichtet.

Was Sie erwartet

Zwei Podiumsdiskussionen

Wie wollen wir als Stadtgesellschaft mit Sucht und sichtbarer Armut umgehen? Und wie gelingt eine Stadtentwicklung, die auf die Menschen vor Ort hört? In zwei Podiumsdiskussionen greifen wir zentrale Fragen rund um das Bahnhofsviertel auf – offen, ehrlich und mit vielfältigen Perspektiven aus Praxis, Politik und Stadtgesellschaft.

Um 12:30 Uhr diskutieren Fachleute aus Drogenhilfe, Kirche und öffentlicher Verwaltung unter dem Titel „Leben mit Sucht – Menschlichkeit im Bahnhofsviertel“, wie ein würdevoller und verantwortungsvoller Umgang mit Sucht gelingen kann.

Sophie Hanack, Leiterin von La Strada – Drogenhilfe + Prävention, berichtet aus der praktischen Arbeit mit suchtkranken Menschen und erläutert, was Sucht bedeutet und warum Akzeptanz wichtig ist.

Markus Eisele, Theologischer Geschäftsführer des Evangelischen Regionalverbands, bringt die ethische Perspektive von Würde und Mitmenschlichkeit ein und fragt danach, was für einen Preis wir zahlen, wenn uns die Humanität abhandenkommt.

Florian Meyer, Leiter Schadensminderung illegale Substanzen in Zürich, informiert über Crackkonsum und welche neuen Fragen sich dadurch stellen. Er gibt Einblicke in kommunale Strategien der Schadensminderung und Erfahrungen aus der Stadt Zürich.

Moderation: Christian Setzepfandt

Die zweite Diskussionsrunde am Abend betrachtet um 18:30 Uhr beim Thema „Menschen machen Viertel – Stadtentwicklung gemeinsam denken“ wie Stadtentwicklung gemeinsam mit den Bewohnerinnen gedacht werden kann. Expertinnen aus Stadtplanung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik sprechen über Beteiligung, Zusammenleben und neue Ideen für das Bahnhofsviertel.

James Ardinast, Founder & CEO der IMA Clique GmbH, spricht über kreative Impulse aus Gastronomie, Kultur und Unternehmertum, die das Viertel mitprägen.

Astrid Kießling-Taskin, Vorständin der Commerzbank-Stiftung, bringt die Perspektive zivilgesellschaftlicher Förderung und langfristiger Stadtentwicklung ein.

Doris Sibum von urbanista, Büro für Stadtentwicklung und Partizipation, beleuchtet, wie echte Mitgestaltung gelingen kann – mit Beteiligung auf Augenhöhe.

Elke Voitl, Dezernentin für Soziales und Gesundheit der Stadt Frankfurt am Main, gibt Einblick in sozialpolitische Rahmenbedingungen und kommunalen Strategien für das Bahnhofsviertel.

Moderation: Christian Setzepfandt

Thematische Rundgänge

Lernen Sie das Bahnhofsviertel aus neuen Blickwinkeln kennen: Unsere thematischen Führungen greifen zentrale Fragen der Stadtentwicklung, Sozialpolitik, Geschichte und Geschlechtergerechtigkeit auf. Ob zur Drogenpolitik in Frankfurt, zur Rolle von Frauen im Viertel, zur bewegten Geschichte des Stadtteils oder aus der persönlichen Perspektive einer Drogenkonsumentin – jede Tour bietet einzigartige Einblicke. Auch Themen wie Arbeiten im Bahnhofsviertel oder stadtplanerische Entwicklungen stehen im Fokus.

Die Führungen starten vom Orange Peel aus am Nachmittag zwischen 14:00 und 15:30 Uhr, dauern jeweils rund 1,5 bis 2 Stunden und sind auf eine begrenzte Teilnehmerzahl ausgelegt. Eine frühzeitige Anmeldung wird empfohlen – alle Zeiten und Infos finden Sie hier.

Spannende Besichtigungen

Das Bahnhofsviertel ist so vielfältig wie seine Menschen – und viele Orte, die hier täglich wirken, bleiben oft unsichtbar. Unsere Besichtigungen bieten Ihnen die seltene Gelegenheit, genau dort hineinzuschauen: in soziale und Drogenhilfe-Einrichtungen, in Kultur-einrichtungen und Alltagsorte, die das Viertel prägen.

Lernen Sie im Internationalen Kinderhaus oder bei FaMos die wichtige Arbeit für Kinder und Familien kennen. Die Einrichtungen La Strada, K9 und der Konsumraum Niddastraße geben Einblick in ihre Arbeit – von der Überlebenssicherung über Beratung und medizinische Versorgung bis zur Arbeitsprojekten.

Besuchen Sie das kultige YokYok, wo Kiosk und Nachbarschaftsengagement zusammenkommen. Auch kulturelle und kreative Orte öffnen ihre Türen – wie der Verlag der Autoren, ein unabhängiger Theater- und Medienverlag, oder Transnormal, das liebevoll geführte „Lädchen“ von Manuela Mock, das für Offenheit und queere Sichtbarkeit steht.

Die Besichtigungen finden über den Nachmittag verteilt zwischen 14:00 und 19:30 Uhr statt und starten ebenfalls vom Orange Peel aus. Sie dauern jeweils rund 1,5 bis 2 Stunden, sind begrenzt in der Teilnehmerzahl und erfordern eine Anmeldung. Alle Zeiten und Infos finden Sie hier.

Meeting Point Orange Peel

Das Orange Peel ist den ganzen Nachmittag über geöffnet. Hier können Sie sich entspannen oder über Ihre Eindrücke aus den Führungen und Besichtigungen austauschen. Es gibt kurze Videofilme über die Arbeit von Frankfurter Drogenhilfeeinrichtungen zu sehen und eine kleine Fotoausstellung über „Defensive Architektur“. Und wer möchte, kann sich anhand von Grundrissen und Querschnitten über das Innenleben des geplanten neuen Suchthilfezentrums informieren.

Für Snacks und Getränke ist gesorgt. Es gibt Börek, Kuchen, Kaffee, Tee und verschiedene kalte Getränke – ideal für eine kleine Stärkung zwischendurch.