Frankfurt als Stadt, in der feministische Stadtplanung und zukunftsfähiger Neubau Alltag ist
Liebe Freund*innen,
als Architektin und Frankfurterin habe ich einen klaren Traum für unsere Stadt: Ich wünsche mir, dass Frankfurt zu einem Ort wird, an dem feministische Stadtplanung und zukunftsfähiger Neubau nicht die Ausnahme, sondern gelebter Alltag sind. Eine Stadt, zu der Architekturstudierende und Planer*innen aus ganz Europa kommen, um zu lernen, wie es besser geht.
Ich wünsche mir ein Frankfurt, in dem Stadtplanung die Menschen und ihre Bedürfnisse ins Zentrum stellt. Eine Stadt, die nicht für Autos, Betonflächen oder Renditeobjekte gebaut wird, sondern für Lebensqualität, Sicherheit und echte Begegnung. Menschenfreundliche Räume entstehen dort, wo das Verhalten und die Bedürfnisse aller ernst genommen und konsequent in die Planung integriert werden. Das bedeutet konkret:
- Die „15-Minuten-Stadt“, in der tägliche Wege schnell zu Fuß oder mit dem Rad erledigt werden können. Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Kultur und Sport sind eng miteinander verbunden. Laut einer Mobilitätsstudie vom Mai 2025 legen knapp 37% der Frankfurter*innen ihre Wege zu Fuß zurück. Wer zu Fuß unterwegs ist, erlebt die Stadt intensiver und braucht keine Transiträume, sondern lebendige, barrierefreie Straßen mit Aufenthaltsqualität. Dieses Mobilitätverhalten muss bei der Erschließung neuer Quartiere und der Umgestaltung bestehender Räume mitgedacht werden.
- Klimaanpassungsmaßnahmen, z.B. verbindliche Klimaneutralitätsziele für neue Bauvorhaben, nachhaltige Baustandards in der Stadtplanung und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind zentrale Bausteine für ein zukunftsfähiges Frankfurt. Aber auch kleine Maßnahmen wie Zugang zum kostenlosen Trinkwasser, mehr Schattenplätze und Sitzmöglichkeiten machen die Stadt lebenswerter, besonders für vulnerablen Gruppen. Nur durch Klimaschutz schaffen wir eine sichere, inklusivere und resiliente Stadt.
- Multifunktionale öffentliche Räume und Stadtplätze mit hoher Aufenthaltsqualität, die flexibel und konsumfrei von unterschiedlichen Gruppen nutzbar sind. Solche Räume stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt, fördern Begegnungen, bauen Barrieren ab und machen die Vielfalt in unserer Stadt sichtbar. In Frankfurt leben Menschen aus über 180 Nationen. Unsere lebendige, demokratische Stadtgesellschaft sollten wir sichtbar feiern. Die Stadt gehört uns allen.
Und das ist keine bloße Utopie, sondern vielerorts bereits Realität. Der Nordhavn in Kopenhagen, der Hagastaden in Stockholm oder die Seestadt Aspern in Wien sind nur drei von vielen europäischen Beispielen, von denen wir lernen können. Auch hierzulande tut sich einiges: Hamburg hat mit dem „Hamburg Standard" neue Maßstäbe für kostengünstiges, effizientes Bauen gesetzt, und in München nehmen Stadtentwicklung und Stadtplanung eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz ein.
Das zeigt: Es geht, wenn man es will.
Und wir GRÜNE wollen das!
Wenn ich mir den Entwurf zu unserem Wahlprogramm durchlese, finde ich Antworten auf genau die Herausforderungen, mit denen unsere Stadt heute kämpft. Das macht wirklich Lust auf Wahlkampf! Denn wir GRÜNE denken Frankfurt als Ganzes. Wir stehen für eine Politik, die Verantwortung übernimmt und aktiv gestaltet. Unsere Vorschläge sind nicht kosmetisch, sondern tiefgreifend. Unser Ziel ist, das Gemeinwohl in den Mittelpunkt zu stellen und die Frage zu beantworten, wie wir als Stadtgesellschaft zusammenleben wollen. Dafür ist feministische Stadtplanung das effizienteste Instrument.
In den kommenden Monaten steht viel auf dem Spiel und ich freue mich sehr auf den bevorstehenden Wahlkampf mit euch allen. Wir wollen unsere Rolle als stärkste politische Kraft in Frankfurt nicht nur verteidigen, sondern ausbauen.
Es gibt sehr viel zu bewahren und noch viel mehr zu gewinnen.
Eure Desislava
Beisitzerin im Kreisvorstand
P.S.: Am 20.09.2025 organisiert KV Frankfurt die Veranstaltung „Bahnhofsviertel voller Leben“. Es geht darum, wie wir Frankfurt gemeinsam gestalten. Um 18:30 findet im Orange Peel die Podiumsdiskussion „Menschen machen Viertel – Stadtentwicklung gemeinsam denken“ mit u.a. Elke Voitl statt. Wir freuen uns darauf, viele von euch dort zu treffen!
Am 29.09.2025 veranstalten die AG Frauen und die AG Planen Bauen Wohnen gemeinsam eine Podiumsdiskussion zum Thema: „Stadt für alle? Feministische Perspektiven auf Stadtplanung“ mit u.a. Tina Zapf-Rodriguez. Beginn ist 19:00 im Gallus-Theater. Kommt vorbei, es wird eine spannende Veranstaltung!